Meine Lieblings-Erinnerung aus den Osterferien ist der zauberhafte Natur-Erlebnisweg im Gries in Altötting. „Mama, können wir hier noch ganz lange bleiben“, hieß es eigentlich an fast jeder der 11 Erlebnisstationen. Die Kids haben mithilfe der Wasserschraube Wasser hochgepumpt und getestet, wie lange es zum Versickern braucht. Sie konnten auf einer Spinne reiten oder auf einer Hängematte entspannen. Dabei wurden wir vom Glühwürmchen Irmi begleitet. In wunderbar kindgerechten Geschichten hat es uns viel Neues über seine tierischen Freunde und Bewohner des Altöttinger Gries erzählt. Nach dem 1,7 km langen Rundweg sind wir sehr entspannt und mit einigem neuen Wissen wieder nach Hause gegangen. Der Weg ist auch für Kinderwagen und Laufrad geeignet.
Altöttinger Gries
Bei der Anreise war ich überrascht. Hier soll ein Naturlehrpfad sein? Wir sind doch Mitten in der Stadt? Das Altöttinger Gries ist eine richtige grüne Oase zwischen Altötting und Neuötting. Vom Parkplatz aus haben wir uns erst kurz verlaufen. Achtung! Das hochklappbare Geländer führt zur Staustufe. Für Kinder ist es hier zu gefährlich. Deshalb unbedingt erst am Fußweg starten. Die liebevoll illustrierte Holzkarte zeigte uns, dass wir richtig waren.
Station 1: Spechtbaum
An der ersten Station erzählte uns das Glühwürmchen Irmi von seinen Freunden den Spechten. Hoch oben in den Bäumen haben wir zwei Holzspechte mit Faden-Konstruktionen gesehen. Aktuell war die Schnur allerdings zu kurz, um daran zu ziehen.
Station 2: Hängematte
Weiter ging es den idyllischen Fußweg entlang. Vorbei an moosbewachsenen Baumstümpfen hopsten die Jungs fröhlich weiter, bis wir schließlich die Hängematte entdeckten. Nachdem wir doch eine etwas längere Fahrt hinter uns hatten, wollten sie hier kurz Pause machen und spielen. Ein Brückchen führte auf die andere Seite, aber zunächst gingen wir am gleichen Flußufer ein paar Minuten später weiter.
Station 3: Leben im Totholz
Bei der nächsten Station hat uns Irmi von den kämpfenden Hirschkäfern und weiteren Tieren erzählt, die im Totholz hausen. Bei meiner wuseligen Bande haben wir es nicht geschafft, alle Schilder zu lesen. Aber bei einigen Schildern haben sie wohl doch gut aufgepasst, denn später haben sie plötzlich laut gerufen: „Da ist der Vogel von den Schildern vorhin“. Sie hatten tatsächlich einen Kleiber entdeckt.
Dann wurde es richtig abenteuerlich: zwei Dicke Baumstämme führen hier über den Mörnbach. „Darf ich da rüber?“, wurde ich mit leuchtenden Augen gefragt. Und der Siebenjährige war natürlich sehr stolz als er es geschafft hatte 😊(Für den Notfall hatte ich Wechselkleidung dabei 😉). Auf dem zweiten Balken ging es dann wieder zurück und gleich nochmal hin und her, und hin und her. (Die Balancierbalken sind dort übrigens gut befestigt und rollen nicht hin oder her, wie wir es an anderen Orten schon erlebt haben.)
Das Wasser ist hier ganz flach und im Sommer können die Kids hier gut mit den Füßen ins Wasser. Von dieser Station konnte ich die Kids nur sehr schwer weg locken, aber die nächste Station war tatsächlich fast genauso beeindruckend.
Station 4: Wasserfilter
Drehen, drehen und Wusch – Wasserschrauben sind immer super, oder? Hier wird der Spaß noch mit einem spannenden Experiment verknüpft. Zwei trichterförmige Behälter sind neben der Wasserschraube aufgebaut. In einem Behälter befinden sich nur Erde und Steine, im anderen Erde mit Pflanzen.
Die Kinder holen einen Eimer Wasser und kippen zuerst auf die Erde, dann auf die Pflanzen Wasser. Es dauert ein kleines Weilchen, dann tropft aus dem Erde-Behälter Wasser. Bei dem Pflanzenbehälter tropft dagegen fast nichts heraus. Auch hier hätten die Kinder ewig spielen können 😊, aber ich wusste, dass hier gerade knapp Halbzeit war und wir noch einen knappen Kilometer zurück laufen dürfen. Also musste ich dann doch etwas antreiben „Weiter geht’s. Wir suchen jetzt die große Spinne!“
Station 5: Kletterspinne
Wow, hier ist es ja auch wieder traumhaft schön – dachte ich bei der nächsten Wasserstelle. Die Spinne war erstmal uninteressant. Viel spannender war es auf den Steinen über das Wasser zu hopsen. Hier haben wohl schon einige Kinder gespielt und kleine Brücken und Staudämme gebaut. Klar, dass unsere Kids da weitermachen wollten. Ganz sanft plätscherte hier das Wasser. Ein wirklich beruhigender Ort. Ich nahm die Einladung der Kinder an und nahm die „Abkürzung“ übers Wasser hinüber auf die andere Bachseite. (Es führt natürlich auch ein Weg außen herum). Durch die Abkürzung haben wir leider die Station 6: den Laubtunnel verpasst.
Station 7: Bodenfenster
Auf der anderen Seite des Mörnbaches haben die Kindern gleich Holz-Nacktschnecke entdeckt und die Bodenplatte entdeckt. Leider ist mittlerweile ein Gitter über der Bodenplatte, so dass man die Bilder und Texte nicht mehr so gut erkennen kann. Aber wie viele Schnecken, Spinnen, Regenwürmer und Bakterien alleine unter diesem Quadratmeter Boden wohnen war schon faszinierend zu lesen.
Station 8: Bodenschichten
Bei der nächsten Station ging es um die Bodenschichten. Hinter den Holztüren können die Kids die unterschiedlichen Schichten sehen und erfahren wie viele tausende von Jahren die Entstehung gedauert hat.
Station 9: Kletterbaum
Der Kletterbaum war bei unserem Besuch leider mit einem rot-weißen Absperrband gesperrt. Aber da die Kids ohnhin langsam müde wurden, war das kein Problem.
Station 10: Boden-Seh-Steg
Besonders spannend fand ich das Konzept des Boden-Seh-Steges. Die Kids haben gleich verstanden, dass man die Holzdeckel der dicken Röhren hochklappen kann und hinein gesehen. Am Ende der Röhren befinden sich Plexiglas-Scheiben, so dass man unter die Wasseroberfläche schauen kann. So richtig aufnahmefähig waren die Kids allerdings nicht mehr, so dass wir gemütlich und glücklich den Heimweg antraten.
Vielen Dank für den Natur-Erlebnisweg am Gries
Herzlichen Dank allen Verantwortlichen für diesen sehr gelungenen und informativen Natur-Erlebnispfad. Wir kommen sicher bald mal wieder.
Anfahrt Natur-Erlebnispfad Altötting Gries
Parkplatz
Wöhrstraße 10
84503 Altötting
Alternative Parkmöglichkeiten:
Vinzenz-von-Paul-Straße 10
84503 Altötting
Bahnhof Altötting ca. 1 km entfernt